Mittwoch, 5. Juni 2024

Rezension: Sister Outsider // Audre Lorde

 
 
 NICHT UNTERSCHIEDE LÄHMEN UNS, SONDERN SCHWEIGEN
 
 
 

 
Meine Meinung
Audre Lorde war eine Vorreiterin des intersektionalen Feminismus. Sie hat erkannt, dass sich viele Diskriminierungsformen (Ethnie, sexuelle Orientierung, Herkunft, Klasse, etc.) überschneiden können und man die Gesamtheit betrachten muss, um das Ausmaß der Diskriminierung nachvollziehen zu können. "Sister Outsider" ist eine Sammlung von Essays, Reden und Interviews, die mal mehr mal weniger zu mir durchgedrungen sind. 

Sie hat eine sehr poetische Art zu schreiben, ihre Argumente gehen dadurch leider etwas unter und ich musste mich sehr bemühen, ihren Ausführugen zu folgen. Es dreht sich oft um die selben Themen. Ich habe sehr lange für das Buch gebraucht, konnte nicht immer eine Verbindung aufbauen. Die Texte laden ein, nicht alles an einem Stück zu lesen, was bei mir aber auch die Motivation nach/bei für mich weniger interessanten Texten schleifen ließ.
Spannend fand ich, und schon allein für diese Texte lohnt es sich dieses Buch zu lesen, ihre Gedanken dazu, wie man Männer großzieht, wie sie mit Wut auf die Gesellschaft umgeht, was Rassismus mit einem macht und wie dieser das Leben von Kindern prägt. Als lesbische, Schwarze Frau, die auch noch Mutter ist, kann sie ein Lied von Diskriminierung singen. Sie kann ihre Erfahrungen sehr gut wiedergeben: was sie als kleines Mädchen erlebt ist herzzerbrechend. 

Fazit
Audre Lorde war in den 80er Jahren Vorreiterin des Intersektionalen Feminismus. In ihrem Essayband "Sister Outsider" sammelt sie unterschiedliche Texte, die mich mal mehr mal weniger fesseln konnten. Manche Texte gehen unter die Haut und dafür lohnt sich das Buch auf jeden Fall. Doch wie es so mit Essaysammlungen ist, kommen qualitativ unterschiedliche Texte gehäuft zusammen.
 
 
 
 
 
Infos
  • Autorin: Audre Lorde, 1934 in Harlem geboren, war eine US-amerikanische Dichterin, Theoretikerin und Aktivistin. Zwischen 1984 und 1992 verbrachte sie jedes Jahr mehrere Monate in Berlin, u. a. als Gastprofessorin an der FU Berlin. Sie verfasste mehrere Gedicht- und Essaybände sowie autobiografische Werke. Sie gilt als eine der wichtigsten Ikonen des Schwarzen Feminismus und wurde für ihre Arbeit, ihren Einsatz und ihre energischen Interventionen mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Audre Lorde starb 1992 in Saint Croix auf den Amerikanischen Jungferninseln an ihrer Krebserkrankung. (Quelle: https://www.penguin.de/Autor/Audre-Lorde/p741953.rhd 05.06.2024)
  • Einband: flexibler Einband
  • Seitenanzahl: 288 Seiten
  • Verlag: btb
  • ISBN:  978-3-442-77165-3
 
 
 
Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!
 

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