NICHTS MUSS BLEIBEN WIE ES WAR
Meine Meinung
Hätte ich das Buch nicht durch Emma Watsons feministischen Buchclub entdeckt, hätte ich es wahrscheinlich nie gelesen. Ich habe auch lange mit mir gehadert, als es schon bei mir im Bücherregal stand, weil ich wusste, dass es schlimme Themen behandelt. Doch als ich den Anfang überstanden hatte, konnte ich nicht mehr aufhören. Es geht um Missbrauch, Vergewaltigung, körperliche und psychische Gewalt, aber auch um Freundschaft, starke Frauen, Liebe und Selbstbestimmung. Angesetzt ist der Briefroman in einem der Südstaaten der USA am Anfang des 20. Jahrhunderts. Schwarze Frauen hatten damals kaum Rechte.
Celie wird als junges Mädchen von ihrem Vater vergewaltigt und bringt im Laufe der Jahre zwei Kinder auf die Welt, die er ihr wieder wegnimmt. Als ihre Mutter stirbt, wird sie an einen verwitweten Farmer verkauft und mit diesem zwangsverheiratet, um auf dessen Kinder aufzupassen, dieser schlägt und missbraucht sie auch. Um das Geschehene zu verarbeiten, beginnt Celie Briefe an Gott zu schreiben. Sie ist nicht sehr gebildet und das merkt man auch beim Lesen, da die Autorin (bzw. Übersetzerin) darauf Wert legte, Celie so authentisch wie möglich darzustellen. Das ist am Anfang etwas ungewohnt, aber sie entwickelt sich weiter und das merkt man dann auch bei dem wie Celie schreibt.
Celie macht eine gewaltige Entwicklung durch. Es vergehen viele Jahre mit vielen Aufs und Abs, sie verspürt wenig Freude. Aber es treten starke Frauen in ihr Leben und diese zeigen ihr, dass es so viel mehr gibt im Leben. Sie erfährt wahre Liebe und Erfüllung. Sie wird mutig.
Einen großen Teil nehmen auch die Briefe von Celies Schwester Nettie an sie ein. Die Wege der beiden trennen sich und niemand weis so genau, was mit der anderen passiert. Nettie verschlägt es als Missionarin nach Afrika und sie erzählt viel von ihrem Leben dort. Ich fand auch diesen Aspekt mega spannend, da sie viele Probleme anspricht, die die Kolonien dort hingebracht haben.
Fazit
Anfangs ist die Geschichte schwer zu ertragen, aber es wird auf jeden Fall besser. Haltet durch! Alice Walkers Briefroman gilt nicht umsonst als Klassiker, der auch schon zweimal verfilmt wurde. Es ist wichtig, die Geschichte Schwarzer Frauen zu erzählen und zu kennen.
Infos
- Autorin: Alice Walker wurde 1944 in Eatonton, Georgia, geboren. Sie ist eine der renommiertesten amerikanischen Autorinnen, ihre Werke haben sich weltweit über fünfzehn Millionen Mal verkauft. Ihr bekanntester Roman, Die Farbe Lila, erschien 1983, wurde mit dem Pulitzer-Preis und dem National Book Award ausgezeichnet und von Steven Spielberg mit Whoopi Goldberg in der Hauptrolle verfilmt. (Quelle: https://www.eccoverlag.de/autorinnen/alice-walker/ 03.01.2022)
- Einband: flexibler Einband
- Seitenanzahl: 300 Seiten
- Verlag: Ecco (ich besitze eine andere Ausgabe)
- ISBN: 978-3-7530-0009-1
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