Donnerstag, 30. November 2017

Rezension: Wie der Wind und das Meer // Lilli Beck


EINE LIEBE, DIE NICHT SEIN DARF



Meine Meinung
Das Schicksal hat sie zusammen gebracht, das Schicksal aber auch wieder auseinander. Die Geschichte von Paul und Sarah, die den Krieg überleben und durch die dramatischen Umstände zu Geschwistern werden. Das wird ihnen aber auch irgendwann zum Verhängnis.
Lilli Beck versteht es ihre Geschichten in einen zeitgeschichtlichen Rahmen einzubinden und historische Ereignisse gekonnt mit der fiktiven Story zu verbinden. Den Anfang empfand ich noch als etwas holprig. Die beiden Hauptcharaktere sind noch sehr jung und ich konnte mit ihnen noch nicht so viel anfangen. Das wurde aber auf jeden Fall besser, als sie älter wurden. 

Das Buch ist in mehrere Teile eingeteilt, die immer einen Zeitraum darstellen und Ausschnitte aus dem derzeitigen Leben von Paul und Sarah zeigen. Die Perspektiven wechseln nicht nur zwischen ihnen, auch andere Personen bekommen die Chance, aus ihrer Sicht zu erzählen. Das war sehr spannend. Zum Ende hin habe ich den Bezug zu den Figuren ein bisschen verloren, weil eben zwischendrin so viel Zeit vergeht, dass ich mich nicht mehr so richtig darauf einlassen konnte. Aber es ist wirklich spannend zu sehen, wie sich die Personen weiterentwickeln und natürlich das Ende zu erfahren. 

Der Schreibstil ist wieder sehr, sehr gut. Ich finde es sehr angenehm zu lesen und bei mir wurde eindeutig eine Sogwirkung hergestellt. Viel Authentizität schafft die Autorin durch das Einbinden von Dialekten und ortsgebundenen Spezialitäten. Das war echt lustig zu lesen. Ein bisschen kritisieren muss ich die ähnlichen Ausdrücke/Wörter und Wiederholungen, die vor allem beim Austausch der Zärtlichkeiten und Liebesschwüre immer wieder vorkommen. Vor allem am Anfang ist mir das noch verstärkt aufgefallen. Ansonsten wurden wirklich sehr gefühlvolle Szenen gewählt, um die Geschichte auch richtig rüber zu bringen. Das Ende war nochmal sehr vollgestopft mit Informationen und auch Politischem, das hat die damalige Zeit aber auch sehr gut dargestellt.
Fazit
Lilli Becks Geschichten sind immer sehr einfühlsam und spannend. Die historische Einbettung ist wirklich gelungen. Die Nachkriegsjahre sind sehr anschaulich dargestellt. Auch die Liebesgeschichte, um die es sich hauptsächlich dreht, konnte mich völlig überzeugen. Es ist zeitweise sehr schnulzig, aber auch gesellschaftliche und politische Themen werden angeschnitten, die zu dieser Zeit noch sehr anders waren, als heutzutage. Spannend, romantisch, empfehlenswert!



Infos
  • Autorin: Lilli Beck wurde 1950 in Weiden/Oberpfalz geboren und lebt seit vielen Jahren in München. Nach der Schulzeit begann sie eine Ausbildung zur Großhandelskauffrau. 1968 zog sie nach München, wo sie von einer Modelagentin in der damaligen In-Disko Blow up entdeckt wurde. Das war der Beginn eines Lebens wie aus einem Hollywood-Film. Sie arbeitete zehn Jahre lang für Zeitschriften wie Brigitte, Burda-Moden und TWEN. Sie war Pirelli-Kühlerfigur und Covergirl auf der LP Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz von Marius Müller-Westernhagen. (Quelle: https://www.randomhouse.de/Buch/Wie-der-Wind-und-das-Meer/Lilli-Beck/Blanvalet-Hardcover/e497973.rhd#vita 16.11.2017)
  • Seitenanzahl: 468 Seiten
  • Einband: fester Einband
  • Verlag: Blanvalet Verlag
  • ISBN:  978-3-7645-0577-6 

Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!

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