Donnerstag, 14. September 2017

Rezension: Aquila // Ursula Poznanski


SPURENSUCHE IN ITALIEN


  Meine Meinung
Mein erstes Buch von Ursula Poznanski, von dem ich mir schon einiges erwartet hatte. Mit ihren Jugendthrillern ist sie ja im deutschsprachigen Raum sehr berühmt und die aktuellen Themen haben immer viel Spannung versprochen. In Aquila fehlt dieses aktuelle, diskussionswürdige Thema jedoch. Es geht um die Studentin Nika, die ein ereignisreiches Wochenende hinter sich hat, das aber völlig aus ihrem Gedächtnis verschwunden ist und sie jetzt vehement versuch, diese Gedächtnislücken zu füllen. Das wars im Grunde. Das Studentenleben und die Stadt Siena bekommen noch etwas größeren Raum in der Geschichte.

Für mich war es eher eine mühsame Spurensuche in Siena. Nika hat für mich oft unlogisch gehandelt und die Auflösung setzt erst sehr spät ein. Mit Nika wurde ich nicht wirklich warm, sie will vieles auf eigene Faust herausfinden und die potentiellen Helfer sind auch nicht so vielversprechend.

Fast alles wirkt konstruiert. Das war so schade. Viele der Hinweise entschlüsselt sie eigentlich zufällig. Die zwischenmenschlichen Beziehungen sind auch sehr merkwürdig, meiner Meinung nach. Den Love-Interest (schon allein, dass es einen gibt, war überflüssig) kennt sie gefühlt 3 Sekunden und schon findet sie ihn irgendwie attraktiv und er ist natürlich hin und weg von ihr. Aber es wird dauernd erwähnt, dass sie ja eigentlich jetzt eh keine Zeit und keinen Kopf für eine Romanze hat. 

Die Auflösung war jetzt auch nicht gerade das, was ich jetzt als super überraschend fand. Nika spielt eigentlich nur eine Nebenrolle in dem Ganzen. Alles war wieder sehr konstruiert. Aber es war dann zum Schluss doch sehr spannend, wer jetzt mit wem und warum und was steckt dahinter. Die Sprache an sich war doch sehr einfach gehalten. Gefallen hat mir, dass die Autorin richtiges Italienisch mit einfließen hat lassen und gleichzeitig auch gekonnt im Text übersetzt hat. (Ein Vorteil waren natürlich auch die ganzen deutschen Studenten ;D).

Fazit

Zufälle über Zufälle führen zu einer sehr konstruierten Auflösung. Es ist eine mühsame Spurensuche durch Siena, die mit weniger sympathischen Charakteren leider nicht so richtig in Schwung kommt. Meine Erwartungen an Poznanski wurden leider nicht erfüllt. Ich werde es mit einem anderen Buch von ihr aber sicher nochmal versuchen :)




Infos
  • Autorin: Ursula Poznanski, geboren in Wien, studierte sich einmal quer durch das Angebot der dortigen Universität, bevor sie nach zehn Jahren die Hoffnung auf einen Abschluss begrub und sich als Medizinjournalistin dem Ernst des Lebens stellte. Nach der Geburt ihres Sohnes begann sie Kinderbücher zu schreiben. Ihr Jugendbuchdebüt Erebos erhielt zahlreiche Auszeichnungen (u. a. den Deutschen Jugendliteraturpreis) und machte die Autorin international bekannt. Inzwischen ist sie eine der erfolgreichsten Jugendbuchautorinnen des deutschsprachigen Raums. [...] Sie lebt mit ihrer Familie im Süden von Wien. (Quelle: https://www.loewe-verlag.de/person-0-0/ursula_poznanski-381/ 14.9.2017)
  • Seitenanzahl: 432 Seiten
  • Einband: flexibler Einband
  • Verlag: Loewe Verlag
  • ISBN: 978-3-7855-8613-6

Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!

2 Kommentare:

  1. Hallo :-)
    Um dieses Buch kommt man ja im Moment kaum herum...
    Ich habe es allerdings noch nicht gelesen. Schade, dass es dir nicht gefallen hat!
    Liebe Grüße, Johnni von
    Unendliche Geschichte

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  2. Hi :)
    Da hast du recht. Es wird ziemlich gehyped. Das ist wohl bei dem Namen Poznanski schon impliziert :D

    Liebe Grüße
    Anja

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