Samstag, 10. September 2016

Rezension: Alles Licht, das wir nicht sehen // Anthony Doerr

 

WILLKOMMEN IM KRIEG

  Meine Meinung
Licht und Farben sind für Marie-Laure nur mehr Erinnerungen. Mit sechs Jahren wurde sie blind und trotzdem schafft sie es mit ihrem liebevollen Vater zu einer lebensfrohen und mutigen Frau heranzuwachsen. Der 2. Weltkrieg stellt sich den beiden jedoch in den Weg und sie müssen beide mit ihren besonderen Lebensumständen in Frankreich das Beste daraus machen. Werner wächst als Waise zusammen mit seiner Schwester in einem Heim in Deutschland auf. Er Entwickelt eine Leidenschaft für Radio und Funk und schafft es als einer der besten in eine Schule, die Soldaten für die Wehrmacht ausbildet.

Anthony Doerr schafft es auf beeindruckende Weise die beiden unterschiedlichen Leben unaufhaltsam aufeinanderzuzutreiben und es doch wie Zufall aussehen zu lassen. Der Autor liebt die Details und versteht es, diese gekonnt in die Geschichte miteinfließen zu lassen, ohne dass es irgendwann langweilig wird.

Die Sprache des Autors ist außergewöhnlich, poetisch und gleichzeitig schonungslos. Die kurzen Kapitel verleiten zum Immer-weiter-lesen und sind trotz der Kürze äußerst spannend und vollgepackt mit Informationen, Ideen, Gedanken und Gefühlen. Die Geschichte hat mich tief in meinem Inneren berührt und zu Tränen gerührt. Der Autor schaffte es, mir die Figuren so nahe wie möglich zu bringen und diese außergewöhnlichen Protagonisten mit inspirierenden Ideen zu vervollständigen.

Der Autor erzählt einerseits eine Geschichte, die einerseits liebevoll, andererseits grausam während des 2. Weltkrieges spielt. Die Perspektiven sind die zwei junger Teenager, die versuchen trotz Krieg ihren Platz in der Welt zu finden und selbst zu bestimmen. Die Perspektive wechselt zwischen Marie-Laure und Werner abwechselnd. Vereinzelt wird auch zu anderen Personen geschwenkt, die das Gesamtwerk komplett machen.

Fazit

Anthony Doerr ist mit seinem Roman ein Meisterwerk gelungen. Außergewöhnliche Figuren, eine detailreiche und poetische Sprache sowie eine berührende und eindringliche Geschichte verbinden sich zu einem großartigen Gesamtwerk. Lesen! Lesen! Lesen!




Klappentext
Anthony Doerr erzählt die Geschichten zweier Jugendlicher im zweiten Weltkrieg, der blinden Marie-Laure, die mit ihrem Vater aus dem besetzten Paris nach Saint-Malo flieht, und des jungen Waisen Werner, der in der Wehrmacht eingesetzt wird. Unaufhaltsam treibt die Geschichte sie aufeinander zu, bis sich ihre Lebenswege für einen folgenreichen Augenblick kreuzen...


 Infos
  • Autor: Anthony Doerr, 1973 in Cleveland geboren, gilt seit der Veröffentlichung des Erzählbands "Der Muschelsammler" 2002 als literarisches Talent. Für "Alles Licht, das wir nicht sehen" wurde er unter anderem mit dem renommierten Pulitzer-Preis ausgezeichnet. Das Buch stand auf Platz eins der New York Times Bestsellerliste. Für seine Erzählungen hat er bislang vier Mal den renommierten "O. Henry Prize" erhalten. Im Jahr 2007 wurde Anthony Doerr von der britischen Literaturzeitschrift "Granta" auf die Liste der "21 Best Young American Novelists" gesetzt. Er lebt mit seiner Frau und zwei Söhnen in Boise, Idaho. (Quelle: http://www.randomhouse.de/Taschenbuch/Alles-Licht,-das-wir-nicht-sehen/Anthony-Doerr/btb-Taschenbuch/e474319.rhd#vita 8.9.2016)
  • Einband:Taschenbuch
  • Seitenanzahl: 517 Seiten
  • Verlag: btb
  • ISBN: 978-3-442-74985-0
Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!

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