Mittwoch, 29. Mai 2013

Rezension: Wie der Vater so der Tod // Tracy Bilen

 

"Und mein dummes, dummes Herz wird nie aufhören, dich zu lieben" - Sara, S. 277



Meine Meinung
In der Sparte Jugendthriller bin ich (noch) nicht so belesen, es scheint in diesem Genre aber gerade einen kleinen Boom zu geben. Ja, der Roman ist auf Jugendliche ausgerichtet. Sara ist 16 und ich schließe mal darauf, dass sie von ihrem Vater so unterdrückt wird, dass sie deswegen ein bisschen jünger erscheint als sie ist. Es werden Themen wie Verliebtsein und erste Erfahrungen mit Alkohol behandelt, sowie das eigentliche Thema, der gewalttätige Vater, ebenfalls so umgesetzt, dass man denken kann, dass das sehr wohl irgendwo passieren könnte.

Manchmal hatte ich wirklich Gänsehaut, bei den brutalen Szenen und hab immer mal wieder unbewusst die Luft angehalten, um dann kurz darauf laut auszuatmen.

Sara ist eine tolle Protagonistin, die dir ihre Geschichte aus der Ich-Form erzählt. Wir bekommen einen genauen Einblick in ihre Familie, die Beziehungen untereinander und wie die Familie nach Matts Tod so gut wie außeinander gebrochen ist. Sara's Angst ist wirklich zu spüren, auch wenn sie will, dass alles beim Alten bleibt. Wenn man mit diesem Thema (zum Glück) nicht so vertraut ist, versteht man während dem Lesen besser, warum oft nicht darüber geredet wird und Betroffene so handeln, wie sie handeln. Leider wird auch in Sara's Schule die Augen vor dem Offensichtlichem geschlossen, was wirklich traurig ist.

Sehr süß war auch die zarte Liebesgeschichte zwischen Sara und Alex. Ich hatte zuerst vermutet, dass es eine Dreiecksbeziehung wird, lag aber zum Glück falsch. Manche Freunde bleiben einfach Freunde :) Was mich gewundert hat ist, warum Alex sich so ganz plötzlich intensiv für Sara interessiert. Da fehlte mir irgendwas.

Ich muss ehrlich sagen, ich konnte, nachdem ich einmal angefangen hatte zu lesen, nicht aufhören. Bilen hat mich mit Sara in einen Albtraum aus Ungewissheit und Angst gezogen, aus dem ich keinen Ausweg gefunden habe.

Fazit

Für mich ist Wie der Vater so der Tod ein sehr gelungener Jugendthriller, der das Thema Gewalt in der Familie wirklich sehr gut auf den Punkt bringt und auch die Gefühle, wie zum Beispiel Sara's, dass sie ihren Vater nach allem immer noch liebt, wurden wunderbar vermittelt.




Klappentext


Du liebst ihn.
Du fürchtest ihn.
Du darfst nicht vor ihm fliehen.

Denn er hat etwas schreckliches getan. Und nur du kannst herausfinden, was ...


Infos

  • Autorin: Tracy Bilen studierte an der Sorbonne in Paris und ist heute Französisch- und Spanischlehrerin an einer High School in Michigan. Dort lebt sie mit ihrem Mann und zwei Kindern. „Wie der Vater, so der Tod“ ist ihr erster Roman. (Quelle: Verlag)
  • Seitenanzahl: 278 Seiten
  • Originaltitel: What She Left Behind
  • Einzelband
  • Einband: Taschenbuch
  • Verlag: ivi Verlag
  • ISBN: 978-3-492-70282-9

Inhalt lt. Verlag

Sara plant gemeinsam mit ihrer Mutter die heimliche Flucht vor ihrem gewalttätigen Vater. Es soll der Start in ein neues Leben werden, doch als endlich der Tag gekommen ist, erscheint ihre Mutter nicht am verabredeten Treffpunkt. Und auch nicht mehr zu Hause. Sara beschleicht der schreckliche Verdacht, dass ihr Vater etwas mit ihrem Verschwinden zu tun haben könnte. Nur sie kann die Wahrheit herausfinden. Doch ihre Ermittlungen bringen sie in Lebensgefahr …


Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!

2 Kommentare:

  1. Das klingt ja interessant! Ich liebe Geschichten die in der Ich- Form geschrieben werden. ;)
    Lg, Emma

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    1. Ja, es hat auch für mich immer so seinen besonderen Reiz, die genauen Gedanken einer Person zu lesen. :) Obwohl ich auch gerne Bücher in der dritten Person lese.

      Viele Grüße
      Anja

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